Die Geschichte

Es begab sich aber, dass Sebigbos und Janix Caesaris mehr wollten. Der eine mehr Geld, der andere mehr Ruhm und Ansehen. So beschlossen das Dorfoberhaupt und Textor am Morgen nach einer Orgie, als sie die Zahlen und Fakten nicht mehr klar und deutlich vor Augen hatten und eine Angustiae loci sahen, neue Hütten zu bauen, viele Hütten, große Hütten, die alle anderen überragen sollten. 

 

Dumm war nur, dass Rathensis in einem lieblichen alten Hain lag. Die Bewohner hatten die Bäume, Vöglein und allerlei seltenen Pflänzchen lieb gewonnen und konnten dem Ansinnen ihrer Dorfoberen nur wenig abgewinnen.

So schalteten die Modernisierer ihre Geheimwaffe ein: Vermis. Er sprach mit gespaltener Zunge: überall verbreitete er, dass er für die Mehrheit der Dorfbewohner sprach. In Wahrheit aber kannten ihn nur wenige und er vertrat die Interessen von  Sebigbos und Stercus Capilli. Dem Vermis gefiel es auch, sich mit Janix Caesaris in der Curia zu zeigen und  im Officium scriptorum des Stercus Capilli ein und auszugehen.

In den Diurna (dt. Zeitungen) wurden regelmäßig die Wünsche und Träume des Praefecten unters Volk gebracht. Und es schien, als würden viele Dorfälteste für die Pläne des Janix stimmen, obwohl  großer Frevel an der Natur begangen werden müsste. Doch die Zeit drängte.

Der Ältestenrat hatte noch keine Entscheidung getroffen. Doch Sebigbos wollte endlich Fakten schaffen. Also wurde der für die Haine und Natur zuständige Magistratur, Cervisia Vir, beauftragt, eine Permissio zu unterschreiben, damit endlich der Hain gerodet werde, im Vorgriff auf die Erstellung der Casae. 

An dieser Stelle hätte natürlich Terras Rumpens, die Stellvertreterin des Praefecten, einschreiten können. Jedoch, sie tat es nicht. Sie hatte wohl nicht genug Animus oder keine Ova in bracis.

 

An dieser Stelle kommen zwei einfache Mägde ins Spiel, Crinula Flava und Aerinsana. Sie wollten den Hain erhalten ohne sich gänzlich dem Wunsch des Janix zu verschließen Hütten für neue Dorfbewohner zu bauen. Allein, die Träume des Praefecten waren nicht ihre. Sie riefen auf zu einer Demonstratio und erinnerten die Dorfbewohner an die langen Jahre, in der die Dorfoberen hatten Rücksicht walten lassen im Umgang mit der Natur.

Jedoch die Ideen von Mehr und Mehr und Größer und Größer hatten schon die Gemüter der Dorfältesten durchdrungen. Außerdem hatte Sebigbos versucht, den zwei Mägden durch Calumnia zu schaden. Aber der Verdacht auf Aerugo lag wohl eher bei Janix Caesaris, Sebigbos und Stercus Capilli.

Und was war mit den Dorfbewohnern? Um die schien es, wie wir aus den folgenden  Jahrhunderten, wissen, gar nicht mehr zu gehen. Sondern nur darum den Reichtum des Einen und den Ruhm des Anderen zu mehren.

 

An dieser Stelle sind die Funde der Archäologen leider unvollständig.